Bestwiger Panoramaweg

Der Bestwiger Panoramaweg stand schon seit längerem auf unserer to-do-Liste, weil man über ihn auch zum Stüppelturm gelangt. Der Aussichtsturm ist 57 Meter hoch und von seiner Aussichtsplattform hat man einen tollen Rundblick ins Sauerland.

Insgesamt hat der Bestwiger Panoramaweg eine Gesamtlänge von 53 Kilometern und umfasst sehr viele Höhenmeter. Deshalb planten wir für unsere E-Bike-Tour erstmal nur eine Etappe von rd. 30 Kilometern, die wir aber bei Gefallen nach Lust und Laune erweitern wollten.

Start des Bestwiger Panoramaweg in Andreasberg

Wir starteten am Ortsausgang von Bestwig-Andreasberg in Richtung Wasserfall und fuhren zuerst ein Stück über die Straße. Direkt hinter einem Parkplatz, der am rechten Straßenrand liegt, bogen wir nach rechts in einen Wirtschaftsweg ab und folgten diesem eine ganze Weile stets bergauf. Der eigentliche Wanderweg führt teils über steile Pfade direkt auf den Stüppel, die wir mit dem Rad umfahren mussten. Die Wegmarkierung ist ein eingekreistes weißes B auf schwarzem Grund und so angebracht, dass die Pfade auch umwandert, bzw. umfahren werden können. Zusätzlich sind wir die ausgewählte MTB-Tour nach Navi gefahren, was in diesem Fall sehr hilfreich war.

Blick auf den Diabas-Steinbruch Halbeswig

So ging es auf Zick-Zack-Wegen den Stüppel hinauf. Immer wieder erhielten wir tolle Aussichten auf die Umgebung. Auch den Diabas-Steinbruch Halbeswig, den ich vor ein paar Jahren für einen WOLL-Bericht schon von Innen kennenlernen durfte, konnte man von dieser Seite richtig gut sehen, was ich sehr imposant fand …und überhaupt: Die erste Strecke gefiel mir wirklich gut und ich war zu diesem Zeitpunkt sehr euphorisch und freute mich auf das, was da noch kommen sollte. Der Weg hinauf zum Stüppel war schon recht steil und anstrengend, um so mehr die Vorfreude auf den Turm, der einer der höchsten Aussichtstürme im Sauerland ist und von dessen Plattform man eine grandiose Aussicht haben soll. Der Turm selbst befindet sich auf dem Gelände des Freizeitparks FORT FUN und kann nur in den Öffnungszeiten betreten werden, doch laut Aussagen einiger Wanderer und Mountainbiker, die ich im Internet gefunden habe, kann man ihn auch über den Panoramaweg direkt erreichen …Satz mit X: das war wohl nix! 

Umzäunter Stüppelturm

Das Gelände ist rundrum eingezäunt und Betreten verboten. Das war echt ärgerlich. Und wahrscheinlich haben sich vor uns auch schon andere Wanderer geärgert, die den schweißtreibenden Aufstieg hinter sich hatten, denn im Zaun klaffte ein großes Loch und auf der gegenüber liegenden Seite war er komplett niedergerissen, so dass der Zugang zum Gelände offen war. Selbstverständlich waren wir nicht auf dem Stüppelturm …war ja verboten! Deshalb gibt es an dieser Stelle auch keine schönen Fotos von einer grandiosen Aussicht ins Sauerland. Allerdings kann man auch vom Zaun aus schon weit blicken!

Aussicht vom Zaun unterhalb des Stüppelturms

Vom Stüppel führte unsere Radtour hinunter – am FORT FUN vorbei – in das kleine Dörfchen Wasserfall. Dort herrschte reger Wanderbetrieb. Viele Familien mit Kind und Kegel und Hund und Kinderwagen und Oma und Opa etc. …waren unterwegs zu einem Hotspot! Denn in Wasserfall befindet sich ein Wasserfall, auch Plästerlegge genannt – der einzige natürliche Wasserfall in NRW – und dieser wurde im letzten Jahr touristisch aufgewertet und dementsprechend beworben. Aufgrund der Borkenkäferplage und den damit verbundenen Holzfällerarbeiten sind die Wege allerdings so kaputt gefahren, dass Eltern ihren Kinderwagen nur tragen konnten, obwohl der Wagen schon eine sportliche Ausstattung hatte. Und auch anderen Wanderern stand nicht gerade die Begeisterung im Gesicht geschrieben. Jetzt könnte man ja überlegen: „Warum gehen die denn überhaupt los?“ Aber oft ist es ja so, dass, wenn man schon extra für so eine Touristen-Attraktion – die ja als Highlight stark beworben wird – angereist ist, man auch was sehen möchte und denkt: „Irgendwie wird´s schon funktionieren“. Schließlich weiß auch jeder, dass unsere Wälder und die Wege zur Zeit durch die Waldarbeiten sehr stark in Mitleidenschaft gezogen sind und akzeptiert es so, wie es ist, denn die Waldbesitzer haben momentan andere Sorgen, als die Wanderwege wieder schön herzurichten. Und die Arbeiten sind auch lange noch nicht abgeschlossen. Allerdings ist momentan in Wasserfall der Weg zur Plästerlegge soooo schlecht, dass es echt keinen Spaß macht. Wir hatten Glück, dass es zumindest noch trocken war.

Weg zur Plästerlegge
Plästerlegge

Das erste Mal war ich vor 13 Jahren an der Plästerlegge. In den Jahren war es einfach nur ein idyllischer und unscheinbarer Ort mitten im Wald.

Die Markierung des Bestwiger Panoramerwegs führte uns dann von der Plästerlegge weiter …mitten in den Wald … ENDE. Da war nix mit „drumherum fahren“ oder „andere Strecke fahren“. Ursprünglich sind wir ja der Mountainbike-Route gefolgt, aber irgendwie passte da so einiges nicht. Keine Ahnung! Ein Trampelpfad quer durch den Buchenwald führte uns auf einen darüber liegenden Wald- und Wirtschaftsweg, der wiederum weiter sehr steil bergauf in Richtung Heinrichsdorf führte. Da verlies mich dann irgendwann die Lust. Teils schlechte Wege (nicht nur wegen der Borkenkäferarbeiten) und komische Wegführung! Und so ging es dann auch weiter. Im Großen und Ganzen sehr anstrengend, teils unwegsames Gelände, wenige Einkehrmöglichkeiten und auch sonst nix. Mit dem Fahrrad nicht zu empfehlen und um ehrlich zu sein: Wandern möchte ich die Strecke auch nicht. Ich denke, da gibt es schönere Kurzstrecken, wie zum Beispiel den Bergbauwanderweg in Ramsbeck (10km).

Ramsbeck

Irgendwo bei Ober- oder Untervalme haben wir den offiziellen Wanderweg letztendlich verlassen und sind runter nach Ramsbeck gefahren und von dort auf direktem Weg über die Hauptverkehrsstraße zurück nach Andreasberg.

Fazit: Insgesamt waren es 30 Kilometer und somit etwas über die Hälfte des gesamten Bestwiger Panoramawegs. So richtig gefallen hat uns die Route nicht und für Mountainbiker würde ich sie – auch mit Ausweich-Strecken – momentan gar nicht empfehlen. Eventuell später, wenn die Wege wieder in Ordnung sind, aber das Problem haben wir ja zur Zeit leider überall. Eine Wanderung auf dem Panoramaweg würde mich allerdings auch nicht wirklich reizen.