Biketour über den WaldSkulpturenWeg

Im August 2009 sind wir das erste Mal den kompletten WaldSkulpturenWeg von Schmallenberg bis Bad Berleburg gewandert. Damals fehlte noch die Skulptur „Blinker II“ auf der Almert, die erst im Frühjahr 2010 fertiggestellt wurde. Danach ging es immer mal wieder in Etappen über diesen 23 Kilometer langen Kunstwanderweg, der in Kühhude unter anderem den Rothaarsteig kreuzt und insgesamt 11 Kunstwerke verbindet.

Einstieg in Bad Berleburg im Wittgensteiner Land

Am vergangenen Wochenende sind wir einen Teil der Strecke mit dem Rad abgefahren. Unsere Tour startete, fernab vom WaldSkulpturenWeg, in Schmallenberg-Westfeld. Um den Themenweg zu erreichen, fuhren wir erstmal zum Albrechtsplatz und von dort weiter, an der Friedensquelle vorbei, bis Kühhude, wo der WaldSkulpturenweg bereits verläuft. Allerdings haben wir direkt hinter der Skulptur „Stein-Zeit-Mensch“ den Wanderweg wieder verlassen und sind auf breiten Wald- und Forstwegen durch einen wundervollen Buchenwald bis nach Bad Berleburg geradelt. Am Bad Berleburger Rathaus steht eine Infotafel zur künstlerischen Arbeit „Der Wettbewerb“ von Jochen Gerz. Hier befindet sich auf Wittgensteiner Seite der Einstieg in den WaldSkulpturenWeg.

Was war zuerst?

Da wir mit dem Mountainbike unterwegs waren, sind wir nicht immer dem genauen Wegeverlauf (Wegmarkierung = blaues Tor auf weißem Grund) gefolgt. Wir haben zum Beispiel auf die Schlossbesichtigung verzichtet und sind direkt vom Rathaus zum Truftehain gefahren, wo die erste Skulptur „Was war zuerst?“ steht. Hierbei handelt es sich um ein ca. 6,5m hohes goldenes Ei – kreiert von der Künstlerin Magdalena Jetelová – welches die Entstehung des Lebens und dessen ewigen Kreislauf symbolisiert.

Die Standorte mancher Skulpturen haben sich seit dem Jahr 2009 durch die Abholzung des umliegenden Waldes sehr verändert. Nachfolgend mal einige Vergleichsbilder von dem goldenen Ei am Waldrand des Windbrachekopfs am Truftehain:

Die Grünstation

Anschließend führt der Wanderweg oberhalb der Trufte in Richtung Kühhude. Nach ca. 2,5 Kilometern steht die nächste Skulptur „Die Grünstation“, deren Standort sich ebenfalls erheblich verändert hat. Das leuchtend grüne Haus, konzipiert von der Künstlerin Gloria Friedman, war ursprünglich von hohem Fichtenwald umgeben und das Dach der Grünstation umschloss drei hohe Tannen. Jetzt steht die Skulptur ziemlich einsam auf einer kleinen kahlen Anhöhe.

Der Falke

Nach der Grünstation geht es über schöne Waldpfade weiter zur Skulptur „Der Falke ~ The Monument of the Lost Falcon“. Hier hat der Künstler Alan Sonfist aus Erdwällen den Schattenriss eines schwebenden Falken modelliert und mit Baumarten bepflanzt, die früher den Wald in der Region dominierten, aber durch den Menschen verdrängt wurden. Hoffentlich sind diese Baumarten, entgegen der Fichte, robust genug, um die momentane Trockenheit zu überstehen. Leider muss der Wanderer, wenn er nicht gerade fliegen kann oder eine Drohne dabei hat, sich mit den angebrachten Infotafeln begnügen, da man den Falken nur aus der Vogelperspektive erkennt.

Stein-Zeit-Mensch

Die Tour geht weiter zu einem riesigen Felsquader, der von mächtigen Baumstämmen umrahmt ist. Hierbei handelt es sich um die Skulptur „Stein-Zeit-Mensch“ von dem Künstler Nils-Udo. Mit einem Gewicht von 150 t bildet der Felsquader, umgeben von der Stille des Waldes, ein Denk- und Mahnmal. Die Skulptur befindet sich kurz vor Kühhude. Dort kreuzt der WaldSkulpturenWeg den Rothaarsteig. Wer möchte, kann von hier dem Rothaarsteig ein Stückchen folgen und gelangt zu einer Hängebrücke – ein kleines Highlight am Rothaarsteig. 

Kein leichtes Spiel

Weiter geht es über Kühhude zur nächsten Skulptur „Kein leichtes Spiel“, einer knapp 64 t schweren Stahlskulptur von dem Künstler Ansgar Nierhoff. Sie steht als Zeichen für den Konflikt zwischen den über Jahrhunderte territorial, sprachlich, kulturell und konfessionell getrennten Regionen Sauerland und Wittgenstein. Auch hier hat sich die Umgebung verändert. Früher stand das Kunstwerk inmitten hohem Fichtenwald, der im Sommer 2020 abgeholzt wurde.

Ende unserer Biketour

Kurz hinter der Skulptur „Kein leichtes Spiel“ verließen wir den WaldSkulpturenWeg in Richtung Albrechtsplatz/Langewiese und nach insgesamt 44 Kilometern kamen wir wieder in Westfeld an. Die nächsten Kunstwerke wären gewesen: „Der Krummstab“; „Hexenplatz“; „Blinker II“ und „Über den Teichen“. Außerdem führt der Themenweg am Grafschafter Mühlenteich und dem Grafschafter Kloster vorbei und endet in Schmallenberg am Rathaus.

Fazit: Bei dem WaldSkulpturenWeg handelt es sich ausschließlich um einen ausgewiesenen Wanderweg und nicht um eine Radroute. Wir sind zwischenzeitlich immer mal wieder mit dem Mountainbike auf breitere Wald- und Forstwege ausgewichen und haben uns anhand eines Navis orientiert, denn die Sauerländer- und Wittgensteiner Wälder sind ganz schön groß 🙂 An zwei Weggabelungen haben wir keine Markierung gefunden. Entweder haben wir sie übersehen oder sie sind bei den Holzfällerarbeiten abhanden gekommen.