Auf alten Bahntrassen über den SauerlandRadring

Ein Blick auf die Wetter-App prophezeite uns einen heiter bis wolkigen Tag mit angenehmen Temperaturen –  optimale Bedingungen für eine „kleine“ Biketour. Letztendlich wurde aus der kleinen Tour eine Marathon-Tour und wenn man mir an dem Morgen gesagt hätte, dass ich über 100 Kilometer mit dem Rad fahren werde, wäre ich wahrscheinlich streikend am Frühstückstisch sitzen geblieben.

Die Auswahl der Strecke fiel erstmal auf den Fahrradweg von Westfeld bis Eslohe, dass heißt: Lenneroute bis Gleidorf und von dort Einstieg in den SauerlandRadring bis Eslohe. Das Rad lief fast wie von selbst, teils auch ohne e-Unterstützung und als wir – noch kein bisschen müde – in der Nähe von Eslohe-Sieperting an einer Infotafel des SauerlandRadrings standen, kam uns kurzerhand die Idee, einfach weiterzufahren – einmal den kompletten Radring – der stand sowieso noch auf unserer todo-Liste.

Einstieg in Schmallenberg-Gleidorf

Da es sich, wie der Name schon sagt, um einen Ring handelt, gibt es keinen festen Einstiegspunkt. Die Route umschließt die Hauptorte Schmallenberg, Eslohe, Finnentrop und Lennestadt und etliche kleine Dörfer, die sich als Start- und Zielpunkte eignen. Wir sind in Schmallenberg-Gleidorf in den Radring eingestiegen und entgegen dem Uhrzeigersinn gefahren. So radelten wir erstmal bis Eslohe. Die Wegmarkierung zeigt einen weißen Radfahrer, umgeben von der roten Silhoutte einer Fledermaus, wobei es aus der Ferne eher wie ein roter Apfel aussieht – egal, auf jeden Fall sehr gut erkennbar und ausgeschildert. 

Der Fledermaustunnel bei Kückelheim

Es geht über ehemalige Bahntrassen. Die Wege sind größtenteils asphaltiert und haben nur eine geringe Steigung, so dass sich die Strecke gut fahren lässt. Am Wegesrand entdeckt man ab und zu noch Reliquien aus vergangenen Eisenbahnzeiten und ein besonderes Highlight ist sicherlich der Fledermaustunnel bei Eslohe – Kückelheim. Er ist 689 Meter lang und bei der Durchfahrt wird man von schummrigen Licht in kühler und feuchter Athmosphäre begleitet. Im Tunnel halten verschiedene Fledermausarten ihren Winterschlaft, deshalb ist er aus artenschutzrechtlichen Gründen von Ende Oktober bis Anfang April geschlossen.

Schloss Lenhausen

Unterwegs geben verschiedene Sehenswürdigkeiten und Museen immer wieder Grund für einen kurzen Zwischenstopp. Wir legten eine kleine Pause bei Schloss Lenhausen und am Lenneufer in Finnentrop ein. In unmittelbarer Nähe des Lenneparks befindet sich der Lennebalkon – auch Lenneblick genannt – eine Stahlkonstruktion mit einem unspektakulären Blick ( schön ist anders ) auf die Lenne und den Lennepark, sowie den gegenüberliegenden Eingang des Lenhauser Tunnels. Vom Lenneblick in Finnentrop führt der Radweg stets an der Lenne entlang bis nach Lennestadt und zurück ins Schmallenberger Sauerland.

Fazit: Eine 84 Kilometer lange Rundtour, die mit etwas Kondition gut innerhalb eines Tages zu schaffen ist, außer man entscheidet sich für die Variante „mit HenneseeSchleife“. Dann sind es nochmal 40 Kilometer mehr ( die hier beschriebene Route beträgt 104 Kilometer, da wir von Westfeld gestartet sind ). Orientieren kann man sich sehr gut am oben beschriebenen Logo oder an dem Knotenpunktsystem. Die Knotenpunkte sind mit einer Zahl durchnummeriert und geben eine gute Orientierung – so benötigt man kein Kartenmaterial. Die Wege sind größtenteils asphaltiert und eignen sich gut für Touren- oder Rennräder. Uns persönlich hat der Radring zwar gut gefallen, allerdings bevorzugen wir doch eher Waldwege. Deshalb wird es wahrscheinlich keine Wiederholung geben.