Seifenblasen-Bokeh mit dem TTArtisan 100mm f/2.8 Bubble Bokeh
Es gibt ein neues manuelles Objektiv in meiner Sammlung: Das TTArtisan 100mm f/2.8 Bubble Bokeh. Die Optik hat ein M42 Gewinde, welches mit einem Adapter auf fast alle digitalen Kameras passt. Das Objektiv ist ein Nachbau des legendären Meyer Optik Görlitz 100 mm f/2.8 Trioplans. Bei Offenblende erzeugt es ein einzigartiges Seifenblasen-Bokeh und einen traumhaften Bild-Look.
Blühende Heide (Blende f/2.8)
Die erste Version des, aus drei unverkitteten Linsen bestehenden Trioplans, wurde 1916 gebaut. Inzwischen werden die alten Linsen als Liebhaberstücke teuer gehandelt. Das TTArtisan 100mm f/2.8 Bubble Bokeh ist eine günstige Alternative zu den gebrauchten, hochpreisigen Altgläsern und es macht Spaß, damit zu fotografieren und experimentieren. Um das spezielle Bubble-Bokeh und den typischen Bildstil zu erzeugen, muss man etwas üben und wissen, auf welches Licht, welchen Blickwinkel und welche Einstellungen es ankommt.
Herbstanemonen (Blende f/2.8)
Ob ein Bokeh schön oder weniger schön ist, hängt von dem subjektiven Empfinden des Betrachters ab. Das Seifenblasen-Bokeh ist schon sehr speziell und man sollte es mögen. Die Unschärfekreise im Hintergrund werden scharfkantig dargestellt. Dieser Effekt kann auch störend wirken und vom Hauptmotiv ablenken. Durch Abblenden oder mit einem ruhigeren Hintergrund verändert sich das Bokeh und man bekommt eine weiche Unschärfe, die nicht so aufdringlich ist wie, die Kreise bei Blende f/2.8.
Salbei (Blende f/2.8)
Um ein stark „blubberndes“ Bokeh zu erhalten, kommt es auf die Aufnahmesituation an. Je kontrastreicher der Hintergrund ist, desto mehr Seifenblasen bilden sich. Am besten eignet sich ein unruhiger Hintergrund mit starkem Gegenlicht, wie lichtdurchflutete Bäume, Lichterketten oder eine Wiese im Morgentau, auf der Millionen kleiner Wasserperlen im Gegenlicht der Morgensonne glitzern.
Glockenblumen im Morgentau (Blende f/2.8 und f/4.0) Bei Blende f/4.0 nimmt die Bildschärfe deutlich zu.
TTArtisan 100mm f/2.8 mit Gegenlichtblende
Fazit: Als Spaß-Linse für kreative Bilder mit Seifenblasen-Bokeh ist das TTArtisan 100mm f/2.8 Bubble Bokeh super geeignet. Bei Offenblende ist es nicht besonders scharf, was man bei dieser Art von Fotos auch nicht unbedingt erwartet. Es kommt eher auf den speziellen, traumhaften Bild-Look an. Ab Blende f/4.0 werden die Bilder schärfer, allerdings blubbert es dann nicht mehr so schön, wie bei f/2.8. Weiter abgeblendet, kann es sauber und detailreich abbilden.
Der Lens-Flare-Effekt (Linsenreflexion) ist bei diesem Objektiv sehr stark ausgeprägt. Um ihn zu vermeiden, oder zu reduzieren, sollte nicht direkt in eine Lichtquelle fotografiert werden. Die Verwendung einer Gegenlichtblende ist ebenfalls ratsam.
Vielleicht sollte man dass TTArtisan 100mm f/2.8 Bubble Bokeh nicht direkt mit dem historischen Trioplan vergleichen, sondern als ein Objektiv mit eigener Charakteristik und Charme betrachten. Mir gefallen die Bilder, die es hervorbringt auf jeden Fall sehr gut. ツ
