Digitale Fotografie mit analogem Objektiv

Eigentlich schreibe ich hier nicht gerne über mein Kamera-Equipment, weil der technische Kram für mich eine Nebenrolle spielt. Denn, egal mit welcher Kamera man fotografiert, es kommt in erster Linie auf das „Sehen“ an. Und in der heutigen Zeit verfügen die meisten Kamera-Systeme und die neusten Smartphones über eine perfekte technische Ausstattung, um gute Bilder hervorzubringen – vorausgesetzt, man kann sie richtig bedienen. Wichtiger ist das fotografische Auge, um schöne Fotomotive zu erkennen und diese im Bild interessant festzuhalten.

Die Technik wird die Unfähigkeit, etwas nicht wahrzunehmen, nicht kompensieren.

[Elliott Erwitt]

Pentacon 50mm f/1.8

Doch heute möchte ich mal über mein neustes Objektiv schreiben, weil ich so begeistert bin und mich darüber freue. Eigentlich ist es kein neues, sondern schon ein sehr altes Objektiv – ein Pentacon 50mm f/1.8. Diese Art von Vintage-Objektiven ( Altglas-Linsen ) erleben momentan ein Comeback. Sie lassen sich mit einem passenden Objektiv-Mount an die heutigen DSLR- und DSLM-Kameras adaptieren. Allerdings handelt es sich um analoge Objektive, die keinen elektronischen Kontakt zur Kamera herstellen. Von daher sind vor dem ersten Einsatz einige Einstellungen nötig. Natürlich gibt es auch keinen Autofokus und das manuelle Scharfstellen kann bei einer 1.8.er Blende zur echten Herausforderung werden. Aber trotz allem macht es viel Spaß, damit zu fotografieren und experimentieren …man benötigt nur etwas mehr Zeit für eine Aufnahme.

Pentacon 50mm: Schneeglöckchen mit 1.8.er Blende fotografiert

Pentacon 50mm: Winterlinge mit 1.8.er Blende fotografiert

Zu Recht kommt hier die Frage auf, warum man an eine moderne Kamera, die in der Regel knackscharfe Bilder liefert, ein uraltes Objektiv schraubt, das auch noch von Hand eingestellt werden muss?! Es ist der „Bildstil“, der mit einem Vintage-Objektiv erzeugt wird. Diese alten Linsen haben einen eigenen Charakter mit gewissem Retro-Charme und erzeugen bei Gegenlicht interessante Bokehs und Lens Flares. Bei den Bildern ist es nicht schlimm, wenn ein Motiv mal nicht ganz scharf abgebildet wird. Voraussetzung ist natürlich, dass man diesen Bildstil ( Look ) mag.

Pentacon 50mm: Seifenblasen (Bubble) – Bokeh

Bei der Farbfotografie sieht man anders als bei der Schwarz-Weiß-Fotografie… kurz gesagt, die Visualisierung muss durch die spezifische Beschaffenheit der verwendeten Ausrüstung und Materialien verändert werden.

[Ansel Adams]

Schwarz-Weiß-Fotos

Die nachfolgenden Fotos sind mit dem Pentacon bei Nebel und diffusen Lichtverhältnissen aufgenommen und anschließend in Schwarzweiß konvertiert worden. Es entsteht der Eindruck, als seien sie aus einer anderen Zeit. Ich finde, auch dieser Bildstil hat seinen Reiz.

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Fotos, die mit dem Pentacon aufgenommen wurden und auch andere Natur- und Blümchenbilder, zeige ich auf meinem zweiten Instagram-Account.

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